Story Cubes Stories

Der kleine Blitz


Es war einmal vor langer, langer Zeit, da leuchtete des Nachts ein kleiner Blitz auf. Es wäre besser gewesen, er hätte dies am Tage getan, denn dann hätte er den wunderbaren Regenbogen unter den Resten der Gewitterwolken sehen können. Aus Resten von Gewitterwolken können aber nun einmal allenfalls - Sonnenschein und Regen vorausgesetzt - Regenbogen entstehen, aber keine Blitze. Das machte den kleinen Blitz nun doch ein wenig traurig.
In derselben Sekunde, im selben Sekundenbruchteil blitzte neben ihm ein Pfeil auf, schlank und lang, beinahe so groß wie er selbst. Er würde ohne Mühe sogar ein Schlüsselloch durchqueren können, was der Biene, die am Tage unter dem Regenbogen hindurch geflogen war, ganz bestimmt nicht gelingen würde. Wer weiß, mit was sie es verwechseln würde! Am Ende würde sie es gar für das Schloß des Bienenstocks halten!
Am Ende der Bahn saß ein schwarzfunkelnder Skarabäus, und das war noch etwas viel besseres als der sagenhaft Topf voller Gold am Ende des Regenbogens. Sagenhaft! freute sich der kleine Blitz. Die Welt würde ihm gehören!



Eineeinsatzgeschichte


Der Pfeil löste sich von der Sehne und zog sirrend seine Bahn, durchquerte den Bogen reigentanzender Fliegender Fische, streifte versehentlich den Wollpullover des Schafes, das auf dem Rücken lag, die Beine genüsslich übereinandergeschlagen, während es mit einem Handy älterer Bauart telefonierte, das in einer handartigen Halterung befestigt war, die neben dem Schaf im Boden steckte, und ein kleines Passagierflugzeug brummend den Himmel durchquerte, nachdem es zuvor an einem Springbrunnen hatte notlanden müssen, nur um zu sehen, wie am anderen Ende der zunehmende Mond aufging.




Eine Handvoll


Es war einmal vor langer, langer Zeit, da fragte man sich, ob eine ganze Handvoll denn auch wirklich viel sei. Es gab noch keine Taschenlampen, mit deren Hilfe man diese Frage genauer hätte beleuchten können. Aber damals wuchsen die Bäume noch in den Himmel, und damit waren Taschenlampen eigentlich auch überflüssig, denn man hatte ja eine direkte Verbindung nach oben.
Die zahlreichen Schafe im Land gaben mehr als nur eine Handvoll Wolle. Spazierstöcke wirbelten tanzend durch die Nacht, ohne dass dieser Umstand in irgendeinem Zusammenhang mit der eingangs aufgeworfenen Frage gestanden hätte - schließlich zeigte man sich nach allen Seiten offen. Allmählich wurden die ersten müde. Ein magischer Moment voller anmutig auf und ab schwebender Fragezeichen. Einer ganzen Handvoll.




Die Blume, der Turm und das Schaf


Als sie am Morgen aufwachte, war da diese Blume an ihrem Bett. Es war eine Sonnenblume, mit kurzem dickem Steil und zwei dicken grünen Blättern, eingetopft in einen blauen Blumentopf. Man würde sicher keinen Spazierstock brauchen, um nach solch einem Tagesanfang aus dem Bett zu steigen. Trotzdem hätte sie gerne gewusst, was es mit der Blume auf sich hatte und was das Schaf damit zu tun hatte. Schafe fressen bekanntlich keine Sonnenblumen, daher konnte das nicht der Grund sein, weshalb jemand die Sonnenblume eingetopft und in ihr Haus gestellt hatte.

Sie beschloss, zurück zum dem Turm zu gehen, auf dem sie gestern lange gestanden hatte. An seinem Fuß hatte das Schaf geweidet und offensichtlich die warme Sonne genossen. Windstill war es unten gewesen und würzig. Sie hätte sich nicht gewundert, an diesem Platz das Zelt des letzten amerikanischen Mannes zu finden. Und dennoch...

Sie zählte die Stunden. Sie hatte auch da die Stunden gezählt, mehr ein Vorgang als ein Tun, aber nicht so mechanisch, etwas, das ihr leicht von der Hand ging, dessen sie sich kaum bewusst war.

Sie musste eingeschlafen sein, konnte sich aber nicht mehr daran erinnern, wann das war - bevor oder nachdem sie auf dem Turm gewesen war. Das mit dem Einschlafen mochte klischeehaft klingen, aber es konnte nur so gewesen sein, und sie wunderte sich auch nicht darüber. Es fühlte sich gut und richtig an, ein Stillstehen in der Zeit, immer noch, jederzeit abrufbar.

Eigentlich war dies alles auch gar nicht so wichtig. Oder doch? Oder nicht? Nein, es war nicht wichtig. Das einzige, worauf es ankam, waren Beharrlichkeit und Beständigkeit. "Was, noch keine hundert? Aber ich bitte dich, das ist doch kein Alter!"




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"Teh Interwebz sind ein Zirkus, also schmeiß einen Ballon rein und warte ab, was passiert!" (abgewandeltes Zitat aus dem flickr-Universum)




In diesem Sinne: Manege frei!

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Wo noch? ;)
Wo noch? ;)
zwitscherbirdie - 18. Sep, 20:26
Ballermann goes everywhere
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plog - 17. Sep, 18:16
"Das geht ab!"
30. August 2013 gegen 20:45 Uhr, rheinaufwärts...
zwitscherbirdie - 6. Sep, 19:31
Pachtey! :D
Ballermann goes Rhein (Ton: *klickaufsbild*) 31.08.2 013...
zwitscherbirdie - 6. Sep, 19:24
Stop 'n' Go
auf dem Rhein (Köln, Nähe Zollhafen) 31.08.2013.. .
zwitscherbirdie - 6. Sep, 12:54

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