und zwar die Klavier-Passage ab 25, die als Intro, Break und Outro den tune wesentlich bestimmt. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich begriff, dass dies nicht die Musik zu Requiem für einen Skorpion aus Raphael Mürles Abendinszenierung Plagegeister war (weitere Presseberichte hier und hier - ja, der Käfer kann inzwischen laufen). Aber es hätte sein können.
Eigentlich sollte es ein Mix werden, der mit diesem Stück beginnt. Dann aber kramte ich zunächst pflichtbewusst die No Quantise EP von Misanthrop heraus - kaufen und ins Regal stellen reichen ja nun einmal nicht aus, um Platten kennenzulernen.
Musikwünsche, sofern realisierbar, würden zwischen 11 und 12 Uhr entgegengenommen, kündigte einer der beiden DJs launig im Einladungstext für ein Event in einem winzigen Club in Mannheim an. Ich hatte, mit freundlicher Zustimmung des anderen DJ, die Ehre, meinen Musikwunsch selber machen zu dürfen: Erykah In The Mix, ursprünglich ein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag für ein anderes Event in einem anderen winzigen Club in Mannheim.
Da stand ich dann gestern nacht, gleich zweimal zwanzig Minuten, derweil die beiden diensthabenden DJs an der Bar ins Gespräch vertieft waren und sich durch meinen Einstand auf einer Clubanlage nicht sonderlich stören ließen... ja wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich gleich noch ein paar Platten mehr eingepackt ;)
Die Kommentare aus dem Publikum reichten von "spiel doch mal was Hartes" (offensichtlich hatten noch mehr Leute den Einladungstext gelesen) über "was für eine Sch...musik" (zwei gelangweilt dreinschauende bierflaschentragende Herren im Metal-T-Shirt, die das Pech hatten, nicht während des Shredder-Teils meiner Wunschmusik-Mischung den Raum betreten zu haben) bis zu "eine DJ-Frau - das hab ich ja noch nie gesehen - find ich aber gut" (eine Frau).
Alles noch seeeehr in status nascendi. Mir geht es eigentlich hauptsächlich um 1 und 3. 4 und 5 gefallen mir aber auch je länger desto besser. 6 ist hier eher eine Verlegenheitslösung, weil im Moment keine Zeit zum Weiterguggen bzw. -suchen. Fortsetzung und mehr Infos (warum? weshalb? wieso?) bei Gelegenheit ;)
The Ego, DJ Roots & Bungle - Conquest System [blus007]
Angefangen hat es damit, dass es anzufangen schien aufzuhören. Es hat mich einfach nicht mehr interessiert. Es gab sogar den Gedanken, alles zu verkaufen. Daran sollte einmal mein Herz gehangen haben? Nicht vorstellbar.
Dann die Einsicht: der Kontext fehlt. Beinahe jedes Musikstück, das ich bisher verwendet hatte, war untrennbar mit Menschen und Situationen verbunden. Seit ich auch nicht mehr aufnehmen kann, gibt es nicht nur kein Wir, sondern auch kein Du mehr. Nur noch mich selbst und einen Haufen neuerworbener Platten, die noch nicht zu mir sprechen, da in erster Linie mit einem Markt-Scanner-Blick gekauft. Ich hätte nie erwartet, dass eigenes Musikerleben in so starkem Maß davon abhängen kann, dass und wie andere dieselbe Musik zur selben Zeit erleben.
Beschämte, zaghafte Versuche, vor allem die neuerworbenen Platten musikimmanent zu hören. Leise Panik angesichts der Erkenntnis, den Überblick verloren zu haben, bei vielen Platten nicht mehr zu wissen, wo genau sie sich im Moment befinden im Regal oder in einem der halb, ganz oder dreiviertelsfertigen Mixe auf dem Boden vor den Plattenspielern. Nicht mehr so ganz genau zu wissen was für Platten ich überhaupt habe, wie sie sich anfühlen.
Perspektivenwechsel: von vorn anfangen, mit rund zweihundert Unbekannten anstatt null. Stroh. Vom Gold weiß ich noch nichts, noch nicht richtig, daher erscheint mir die Kammer voll Stroh auch nicht als Verheißung. Es gilt etwas zu tun, von dem ich nicht weiß wie es dazu führen soll das zu werden von dem ich noch nicht richtig weiß. Und mit Rumpelstilzchen ist das bekanntlich so eine Sache...
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Ursprünglich sollte an dieser Stelle ein kurze Beschreibung der verwendeten Stücke stehen, was ich an ihnen mag und weshalb das eine zum anderen führt.
Statt dessen ein Verweis auf meine flickr-Galerien, Zusammenstellungen von Fotos anderer Leute. Wer aufmerksam schaut wird meist erkennen, was ich an ihnen mag und weshalb das eine zum anderen führt.
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Und last but not least der Mix, der mich wieder in Bewegung gesetzt hat:
Eigentlich wollte ich ja erstmal keine Platten mehr kaufen. Aber bei diesem "Vintage Album Sampler" von Utah Jazz konnte ich einfach nicht widerstehen... whow, was für eine Platte!