WIP zaungast - Light
- Blu Mar Ten - Made Of Air [BMT002]
- Electrosoul System - On The Run [ALLSORTS011]
- Mav - God Of Speed [FOKUZLP002]
- Autumn - Dilated Times [FOKUZLTD013]
- Alix Perez & Sabre - Old Flame [SGNLTD004]
- Makoto - Eastern Dub Pt. 2 [GLR067]
- Switch - It's Your Life [INN032]
- Dan Marshall - Crazy (Zero Tolerance rmx) [BIOS003]
- Blu Mar Ten - Church [TGN013]
Der Ausgangspunkt war ein Stück von Blu Mar Ten, das mir seit gestern im Kopf herumgeistert, als soundtrack zur vorgestrigen Sonnenstimmung gewissermaßen. Wahrscheinlich war es gar nicht Made Of Air, sondern Above Words, aber das erstgenannte gefällt mir als lichter Einstieg dann doch besser.
Vielleicht war es sogar nicht einmal ein Stück von Blu Mar Ten, sondern eines von Electrosoul System. ALLSORTS011 und BMT001 bzw. BMT002 liegen atmosphärisch ja doch dicht beieinander.
Ich bin dann erst einmal vor dem Plattenregal gestanden und habe die Platten rausgezogen, von denen ich dachte, dass sie alle zusammen Licht repräsentieren, in verschiedenen Ausprägungen, hauptsächlich aber klar und leicht wie das warme Licht vorgestern.
Ganz zufrieden bin ich damit aber noch nicht. Zwischen On The Run und God Of Speed müsste noch etwas dazwischen, das geht zu abrupt in die schnelle, trockene Bewegung. Wüstensandlicht. Da fehlt davor noch etwas.
Dilated Times muss so an God Of Speed anschließen, dass der Drop nach dem letzten vocal am Ende des breakdowns einsetzt. D.h. ich muss bei Gelegenheit mal auszählen, wann man God Of Speed starten muss, damit das nicht nur zufällig genau so hinkommt. In der Regel bin ich ja zu faul für sowas *räusper*
Ob It's Your Life sich wirklich an Eastern Dub Pt. 2 anschließen lässt, weiß ich auch noch nicht. Da hatte ich zuvor noch zwei andere Platten dazwischen, die ich aber wieder rausgenommen habe - dann war keine Zeit mehr zu überprüfen, ob es denn ohne die beiden im direkten Übergang funktioniert musikalisch.
Was aber hervorragend funktioniert ist Crazy (im Zero Tolerance rmx) nach It's Your Life. Liegt hauptsächlich an den annähernd zu hundert Prozent kompatiblen Basslinien, d.h. man kann It's Your Life relativ lange unter Crazy mitlaufen lassen.
Eines der beiden Stücke, die ich wieder herausgenommen habe, ist It's Always About The Girl von Autumn (im Lomax rmx), eines meiner absoluten Lieblingsstücke im Liquid-Bereich. Nachdem es dort nicht hinpasste, wo ich es ursprünglich hingesetzt hatte, wollte ich es als Schluss nehmen.
Wäre nicht so verkehrt gewesen, vom Grundgedanken her. Ich hatte It's Always About The Girl in zwei Sommer-Mixen verwendet, einmal am Ende (Playtime (5)) und einmal am Anfang (Once Again). Aber hier in diesem Kontext des leichten, lichten Licht des Frühlings funktioniert das nicht. Es ist einfach zu deep dafür, zu sehr schon auf Abschied, Ernte, Fülle, Reife.
Bereits unter diesem Aspekt betrachtet ist Church von Blu Mar Ten hier als Schluss viel besser geeignet. Obwohl ebenfalls deep doch zugleich sehr zart und leicht, obwohl mit einem Anflug an Melancholie versehen doch zugleich zuversichtlich nach vorne gerichtet, auf dem Weg nach Hause. Einfach ein wunderbares Stück und hier zugleich dasjenige - und das ist der zweite Aspekt, der für die Auswahl maßgeblich war - das den Mix in sich schließt, ihn wieder auf den Anfang zurückführt.
* * *
Da ich nach wie vor nicht aufnehmen kann gibt es hier zur Illustration des letzten Abschnitts einen kurzen Clip von
Blu Mar Ten - Church
1:18 min | 0,6 MB
Ursprünglich gehostet bei Juno, leicht gekürzt - enjoy!
Nachbemerkung:
TGN013 war eigentlich ausverkauft, und es hat lange gedauert, bis ich via Discogs wenigstens in den Genuss einer Promo-Kopie gekommen bin, für saftige neun Euronen, weil die Promo-Ausgabe wohl auch eine Rarität darstellt. Jetzt ist sie bei Juno wieder zu haben, als full release, für 5,71. Bestellt :)
Nachbemerkung (2):
"Availability: Out of stock". Ha HAAAaaaa. Glück gehabt und ganz offensichtlich das letzte Exemplar erwischt :)))
Nachbemerkung (3):
Mittlerweile denke ich, dass der komplette Mix, dessen Titel Light unmittelbar mit dem ersten Stück feststand, noch bevor mir das auch nur irgendwie bewusst war, mindestens ebensosehr mit der Erzählung Licht des Schriftstellers und Grafikers Christoph Meckel zu tun hat wie mit dem ungewöhnlichen Licht vor zwei Tagen. Die oben verlinkte Besprechung auf literaturzeitschrift.blog.de entspricht von allen gelesenen am stärksten meiner eigenen Leseerfahrung.
Nachbemerkung (4):
Nachdem ich, mit dem Wissen dessen, was ich in der gestrigen Nachbemerkung (3) geschrieben habe, den Mix heute (10.04.) noch einmal gespielt habe, bin ich anderer Meinung, was die Vollständigkeit der ausgewählten Stücke betrifft.
"Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt."
(Blaise Pascal, Pensées IV)
Der Mix stimmt genau so, wie er jetzt ist. Dass er mir gestern nicht stimmig erscheinen wollte, liegt hauptsächlich daran, dass ich nicht beim Augenblick geblieben bin, bei dem, was das Herz lange vor dem Verstand wusste, sondern dass ich das Ausgewählte und Gehörte sofort, noch im Hören, nach in der Vergangenheit erworbenen Kriterien, wie denn ein guter Mix zu sein hätte, be- und verurteilt hatte.
Für mich gilt immer wieder, dass ich eigentlich in allem dann am besten bin, wenn ich den Augenblick wirklich ernst nehme. Den Augenblick wirklich ernst nehmen heißt nicht, auf die bisherige Erfahrung zu verzichten. Den Augenblick ernst nehmen heißt vielmehr, alles eigene Wollen beiseite zu legen, um das, was ist, ganz erkennen zu können. Eigentlich bedeutet es, die Kontrolle aufzugeben, die viel zu kurz greifende Kontrolle alltäglichen Wollens.
Nachbmerkung (5):
Vergleichbares hat DJ Hektik aufgeschrieben. Er war allerdings, als er das entdeckt hat, beinahe dreißig Jahre jünger als ich das heute bin. Veröffentlicht wurde der Text erst einige Jahre später.
>> DJ Hektik: Der Silberfaden
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zwitscherbirdie - 9. Apr, 22:40